Herbstarbeitsphase 2022 – Requiem

Auf seiner diesjährigen Herbstarbeitsphase, die von Prof. Denis Rouger geleitet wird, widmet sich der Landesjugendchor Ba-Wü dem Thema „Requiem“. Zu hören ist das Programm am Fr, 4.11., um 19 Uhr in der Stiftskirche Stuttgart, am Sa, 5.11. um 18 Uhr in St. Michael Schwäbisch Hall sowie am So, 6.11. um 17 Uhr in der Christuskirche Karlsruhe. Karten in Stuttgart gibt es zu 10 bzw 5 EUR; in Schwäbisch Hall und Karlsruhe ist der Eintritt frei, Spenden erbeten. Im Zentrum des Programmes steht Maurice Duruflés Vertonung der lateinischen Totenmesse (in der Fassung für Chor, Soli und große Orgel). In dieser Komposition stehen anders als z.B. bei Verdi weniger die Schrecken des Jüngsten Gerichtes im Fokus als vielmehr die Bitte um Vergebung und Erlösung – der Schlusssatz „In Paradisum“ zeichnet den von Engeln begleiteten Einzug in die Ewigkeit.

Und so ist es nur auf den ersten Blick ein wenig ungewöhnlich, dass das Programm „Requiem“ sogar mit einer Art Gloria beginnt, nämlich mit Albert Beckers Psalmvertonung „Lobet den Herren“. Es folgt ein vertrauensvolles Aufblicken zum Göttlichen, wiederum eine Komposition von Becker, „Ich hebe meine Augen auf“.

Im Anschluss erklingt Peter Cornelius’ kongeniale Vertonung eines Gedichtes von Friedrich Hebbel. Es ist wie die lateinische Totenmesse mit „Requiem“ überschrieben, die Unterzeile lautet „Seele, vergiss sie nicht“. In mahnenden Worten gibt der Dichter eine Vision davon, was geschieht, wenn die menschliche Seele die Toten vergessen sollte. Denn die Verstorbenen, laut Hebbel, „umschweben Dich … und in den heiligen Gluten, die den Armen die Liebe schürt, atmen sie auf und erwarmen“. Wenn aber das Vergessen einsetzt, „so erstarren sie bis hinein in das Tiefste…“. All dies wird von Peter Cornelius mit äußerst farbigen spätromantischen Harmonien und expressiver Dynamik musikalisch ausgemalt.

Danach vertieft sich der Chor in Duruflés einzigartige Kombination aus französischem Orgelkolorit und gregorianisch anmutenden Melodien. Den Orgelpart übernimmt Prof. Carsten Wiebusch (in Stuttgart und Karlsruhe) bzw Peter Kranefoed (Schwäbisch Hall); als Solist*innen sind Hanna Roos (Mezzosopran) und Cornelius Leenen (Bariton) zu hören.

Programm

Albert Becker: Lobet den Herrn op. 32/1
Albert Becker: Ich hebe meine Augen auf
Peter Cornelius: Requiem (Seele, vergiss sie nicht)
Maurice Duruflé: Requiem op. 9 für Soli, Chor und Orgel